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In der Oberpfalz leben heute zwar deutlich weniger Menschen als etwa in München. Dennoch haben Töchter und Söhne dieses Landstrichs bereits in Zeiten, als von der heutigen Landeshauptstadt noch nichts oder wenig zu sehen war, Byzanz oder ganz Skandinavien beherrscht.

Auch später schauten die Oberpfälzer, die mit Regensburg einst Bayerns erste Kapitale stellten, kaum in den Süden, dann schon eher nach Westen, von wo aus große Teile dieser Region ab dem Spätmittelalter als „Obere Pfalz“ der Heidelberger Kurfürsten regiert wurden, oder als Bestandteil Kaiser Karls IV. „Neuböhmen“ nach Osten.

Mit dem Aufgehen der letzten eigenständigen Oberpfälzer Territorien im Königreich Bayern ab 1806 verfielen viele einstige Residenzen in einen Dornröschenschlaf. Als bayerische Provinz erlebte man ab 1918 den von einem epochalen Rückschlag begleiteten Aufbruch in die repräsentative Demokratie, die in gewisser Weise mit dem Immerwährenden Reichstag in Regensburg einen würdigen Vorgänger ausgerechnet in dieser abgelegenen Region zu haben scheint.

Heute überzeugt das einstige „Armenhaus“ Bayerns mit zukunftsträchtigen Projekten und Wirtschaftszweigen. Das vorliegende Buch stellt einen durchaus persönlich gehaltenen, aber fundierten Rückblick der Autoren dar, nicht ohne Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.