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Horst Bergschneider (1919-1999) – Retter des römischen Regensburgs
Er war kein Regensburger, ja nicht einmal ein Bayer – und dennoch verdankt die Stadt Regensburg Horst Bergschneider nicht mehr und nicht weniger als die Bewahrung ihrer Identität, ohne die sie sich heute wohl kaum über den Titel „Weltkulturerbe" freuen könnte. Aus der Stadt des Westfälischen Friedens Münster kommend, verliebte sich Horst Bergschneider in den späten fünfziger Jahren nicht nur in Regensburg, den einstigen Sitz des Immerwährenden Reichstags, sondern auch in eine Regensburgerin und blieb zeit seines Lebens in dieser Stadt am nördlichsten Punkt des großen Donau-Stroms heimisch. Zwar stets um Ausgleich und die Balance bemüht, mischte er sich dennoch immer wieder sehr couragiert, mutig eben, ein, wenn ihm das Ziel erstrebenswert erschien.
Und so wurde er nicht zuletzt zum Retter der Regensburger Römermauer. Der gelernte Journalist, leidenschaftliche Rennfahrer und überzeugte „Weltbürger“ schritt dabei nicht nur einmal ebenso resolut wie mit strategischer Raffinesse selbst zur Tat, wenn es das Thema hergab. Und der sensationelle Fund der Archäologen, also das Stück Römermauer, das ab 1955 im Rahmen der Errichtung des Herold-Baus in der Maximilianstraße freigelegt wurde, das war so eine Sache, um die es sich zu streiten, zu kämpfen lohnte. Da ging er dann schon mal ganz persönliche Risiken ein, um etwa mit einem Hochseil-Akt seine Mitbürger aufzuwecken.
Neben diesem Engagement brachte sich Horst Bergschneider auch auf anderen Feldern des gesellschaftlichen Lebens, etwa zugunsten der Förderung des Mittelstands im Bund der Selbständigen, im Bundesarbeitskreis der Selbständigen der SPD, beim Fußballverein SSV Jahn Regensburg oder auch der Schlaraffia, mal mit hoher Professionalität und Durchsetzungsvermögen, mal mit großer Leidenschaft ein. Regensburg erinnert sich voller Dankbarkeit an ihn.
Horst Bergschneider (1919-1999)
100 Seiten, 97 Abbildungen
ISBN-Nr.: 978-3-943222-54-8
Preis: EUR 3,00
Regensburger Kulturführer
„Man kann nur für etwas kämpfen, das man liebt“ |